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Das Leben anregen

  • Autorenbild: Roger Jud Eggenberger
    Roger Jud Eggenberger
  • 13. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Dieser Satz bringt auf berührende Weise das Herzstück der Montessori-Pädagogik zum Ausdruck – und zugleich ein Prinzip, das uns auch bei der Akademie entwicklung & entfaltung tief bewegt: Kinder (und Erwachsene) brauchen keine fertigen Antworten, sondern ein Umfeld, das sie ermutigt, ihre eigenen Wege zu entdecken.


Zwischen Impuls und Freiheit

Erziehung – oder vielleicht treffender: Beziehungsgestaltung – beginnt nicht mit Kontrolle, sondern mit Vertrauen. Wir dürfen das Leben anregen, inspirieren, herausfordern. Doch ebenso wichtig ist der zweite Teil: es sich entwickeln lassen. Genau hier liegt die Kunst.In einer Welt, die oft von Leistungsdruck und Erwartungen geprägt ist, erinnert uns dieser Gedanke daran, innezuhalten. Können wir loslassen – ohne aufzugeben? Begleiten – ohne zu drängen? Raum geben – ohne uns zu entfernen?


Kinder sind keine Projekte

Ein Kind ist kein Rohling, den wir formen, sondern ein Mensch mit innerer Weisheit, eigenem Rhythmus und ganz eigenen Möglichkeiten. Unsere Aufgabe ist nicht, dieses Leben zu gestalten, sondern es zu begleiten – mit Liebe, Klarheit, Präsenz und dem Mut, nicht alles kontrollieren zu wollen.Das gilt nicht nur im Kindesalter. Auch in der Jugend, im Erwachsenenleben, in Partnerschaft und Familie bleibt diese Haltung zentral: Impulse setzen – aber Entwicklung nicht vorwegnehmen.


Entwicklung geschieht von innen heraus

Was bedeutet das konkret?In unserer Arbeit mit Familien, Eltern, Pädagog*innen und Coaches zeigen sich immer wieder drei Schlüsselelemente:


  1. Inspiration statt InstruktionKinder folgen weniger dem, was wir sagen – sondern dem, wie wir sind. Wenn wir selbst lebendig, neugierig und wertebewusst sind, regen wir ihre innere Welt an.

  2. Vertrauen statt KontrolleEntwicklung braucht Sicherheit, aber keine ständige Steuerung. Wenn wir ein Kind in seinem Tempo wachsen lassen, entfaltet sich sein Potenzial oft ganz von selbst.

  3. Raum statt VorgabeWer Räume schafft, in denen Fragen erlaubt sind, Emotionen Platz haben und Individualität geschätzt wird, macht echte Entfaltung möglich – im Sinne einer tiefen Selbstbestimmung.


Ein Aufruf zur Haltung

Der Satz von Maria Montessori ist mehr als ein pädagogischer Leitsatz. Er ist ein Aufruf zu einer Haltung:Einer Haltung, die das Leben achtet – in seiner Unvollkommenheit, seiner Schönheit, seinem eigenen Takt.Einer Haltung, die inspiriert, aber nicht vereinnahmt.Einer Haltung, die den Mut hat, nicht zu erziehen, sondern zu begleiten.


Genau das ist auch die Vision der Akademie entwicklung & entfaltung:


Ein Leben, in dem jedes Kind – und jeder Mensch – starke Wurzeln und große Flügel entwickeln darf. Wurzeln, die Halt geben. Flügel, die tragen. Damit sie sich entfalten können – frei, lebendig und selbstbestimmt.

Denn das Leben will nicht geformt, sondern gelebt werden. Und unsere Aufgabe ist es, dafür den Raum zu schaffen.

 
 
 

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